Google Ads Labels oder GA4 Schlüsselereignisse?

Im Online-Marketing ist die valide Erfassung von Conversion-Daten entscheidend für den Erfolg von Werbekampagnen. Das gilt vor allem auch für Google Ads. Ohne das Conversion-Tracking können viele effektive Gebotsstrategien nicht genutzt werden und die wichtigsten Daten (Leads, Sales, Kosten pro Conversion usw.) und damit die wichtigsten Hebel zur Optimierung stehen nicht zur Verfügung.

Bei der Einrichtung des Conversion-Trackings stehen wir vor der Wahl zwischen der Verwendung von Google Ads Labels, die im Werbekonto erstellt und dann auf der Website integriert werden, oder dem Import von Google Analytics 4 Schlüsselereignissen. Warum du dich in jedem Fall für die Google Ads Labels entscheiden solltest, erläutere ich dir in den folgenden Zeilen.

Der einfachste Weg ist selten der beste

Wenn es darum geht, auf die schnellstmögliche Weise ein Conversion-Tracking herzustellen und du neben dem Google Ads Werbekonto auch Google Analytics 4 nutzt, ist es sehr komfortabel die automatisch erfassten Schlüsselereignisse aus GA4 einfach in Google Ads zu importieren.

Verkäufe in deinem Online-Shop (in GA4 das Schlüsselereignis „Purchase“) oder das Abschicken von Kontaktformularen und damit deine Leads werden automatisch erfasst und nur im Falle der Leads musst du das Ereignis noch mit einem Klick als Schlüsselereignis markieren.

Diese Schlüsselereignisse importierst du ins Werbekonto und der Käse ist gegessen. Aber ich bezweifle stark, dass er dir auch schmecken wird. Denn wie valide die Erfassung der Schlüsselereignisse ist, steht ohne Prüfung in den Sternen.

Zudem fallen bei importierten Conversions wichtige Funktionen in Google Ads prinzipiell aus und die Qualität sowie Anzahl deiner Conversion-Daten wird deutlich geringer ausfallen, als wenn du Google Ads Labels einsetzen würdest.

Wie valide sind die Schlüsselereignisse?

Der erste Nachteil der schnell integrierten Schlüsselereignisse ist, dass deren automatische Erfassung nicht immer valide und oft unvollständig ist. Beispielsweise werden die E-Commerce Daten deiner Warenkörbe nicht richtig erfasst oder nicht korrekt an Google Ads übergeben.

Klicks auf E-Mail-Adressen oder Telefonnummern sind für dich ebenfalls wichtige Conversions, die automatisch aber gar nicht erfasst werden. Oder das automatische Tracking des Absendens von Kontaktformularen erfasst bei jedem Button-Klick eine Conversion, selbst wenn das Formular falsch ausgefüllt und gar nicht verschickt wurde.

Geringere Datenmenge sowie Datenqualität

Aber selbst, wenn du eine valide Datenerfassung über die Schlüsselereignisse sichergestellt hast, bist du im Vergleich mit den Google Ads Labels klar im Nachteil. Zum einen ist deine Datenerfassung abhängig von zwei Tools (Google Ads & GA4) anstatt nur von einem. Das muss kein Nachteil sein, führt aber häufiger zu Problemen und Datendiskrepanzen.

Viel entscheidender ist, dass du mit importierten Schlüsselereignissen die Funktion der erweiterten Conversions nicht nutzen kannst. Diese Funktion erhöht u.a. deine Datenqualität und die Schärfe der möglichen Zielgruppenausrichtungen. Mit Google Ads Labels ist die Nutzung kein Problem.

Durchschnittlich 67,88 % mehr Conversion-Daten

Der mit Abstand größte Nachteil bei der Verwendung von GA4-Schlüsselereignissen für dein Google Ads Conversion-Tracking ist die schlichte Menge und Qualität deiner Daten. Wir haben bei dutzenden Google Ads Konten, sowohl im Bereich E-Commerce als auch B2B, sämtliche erhobenen Conversions über beide Wege erfasst und miteinander verglichen.

Über einen Zeitraum von 6 Monaten wurden in über 50 von uns betreuten Werbekonten die Conversions parallel als Google Ads Labels sowie als importierte GA4-Schlüsselereignisse erfasst. Das Ergebnis könnte eindeutiger nicht sein:

In 100 % der Fälle wurden über die Google Ads Labels mehr valide Conversion-Daten erfasst und im Schnitt war die Anzahl an erfassten Conversions um 67,88 % höher als bei den Schlüsselereignissen.

Fazit und Empfehlung

Nutze Google Ads Labels als Grundlage für dein Conversion-Tracking. Die Integration mag etwas aufwendiger sein, aber dafür hast du bessere Daten, mehr Daten, mehr Optionen und stärkere Optimierungsmöglichkeiten.

Oder noch besser: Lass dir von mir nichts erzählen und teste es selbst. Integriere sowohl die Labels als auch die Schlüsselereignisse für dein Google Ads Conversion-Tracking und analysiere, was dir die besseren Daten verschafft.

Aber denke beim Setup daran, nicht beide Conversion-Quellen als primär anzulegen, damit du nicht doppelte Conversion-Daten erfasst und damit deine Analysedaten komplett verfälschst.

Wenn du Hilfe bei der Integration des bestmöglichen Conversion-Trackings für Google Ads benötigst oder einfach nur herausfinden willst, ob deine aktuelle Ausrichtung passt, lass es uns einfach wissen und schicke uns eine Nachricht.