8 Online-Marketing-Trends für 2025

Was wird 2025 wichtig? Bei der aktuell so rasanten Entwicklung auf beinahe allen Ebenen des Online-Marketings ist diese Frage spannender denn je. Welche Kanäle musst du im neuen Jahr auf dem Schirm haben? Welche Prozesse dringend etablieren und welche Veränderungen werden sich deutlich bemerkbar machen?

Lass uns gemeinsam einen Blick in die Glaskugel werfen und 8 Trends beleuchten, an denen du mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit im neuen Jahr nicht vorbeikommen wirst (oder nicht vorbeikommen solltest):

1. Diversity SEO

Bei Social Media ist es schon lange das normalste der Welt über mehrere Kanäle zu sprechen. Social Media bedeutet nicht gleich Facebook. Es bedeutet Insta, TikTok, YouTube, Threads, X, Pinterest, Snapchat, LinkedIn usw. Vielfältige Plattformen für vielfältige Zielgruppen – ein Kanalmix ist selbstverständlich.

Im Falle von SEO war das lange Zeit anders. Suchmaschinenoptimierung war in aller Regel gleich Google. Alle anderen Player waren irrelevant oder fristeten ein wenig beachtetes Nischendasein. Das wird sich 2025 ändern.

Auch bei SEO wird die Diversität Einzug halten und wenn wir über SEO sprechen, wird damit nicht mehr automatisch nur Google gemeint sein, sondern auch ChatGPT, Perplexity oder Bing. Du wirst dir, wie bei Social Media, die Frage stellen müssen, für welchen Kanal du SEO betreiben möchtest.

Nicht die Art und Weise wie wir SEO-Optimierungen umsetzen, wird sich großartig verändern bzw. nur in dem Maße, wie wir es seit Jahren gewohnt sind. Denn aktuell gelten kanalübergreifend sehr ähnliche Ranking-Faktoren. Egal, ob ChatGPT oder Google.

Was sich ändern wird, ist die Tatsache, für wen oder was wir SEO-Maßnahmen ergreifen werden. Nicht mehr nur für Google, sondern auch für Perplexity. Nicht mehr nur für eine hohe Position in den organischen Suchergebnissen, sondern auch für ein Zitat als Quelle in Chatbots.

In der Praxis bedeutet das vielleicht nicht unbedingt mehr Aufwand im Sinne von SEO-Maßnahmen. Bleiben die Rahmenbedingungen der verschiedenen Plattformen ähnlich, greifen dieselben Optimierungen für alle Kanäle. Was aber in jedem Fall steigen wird, ist der Bedarf an Monitoring.

Es gilt nicht mehr nur den Google Index zu überwachen, um die Entwicklung deiner Rankings in den SERPS zu verfolgen. Der Status Quo als Quelle in Google’s Chatbot AI-Overview, in Perplexity sowie in SearchGPT und damit im Bing Index wird genauso wichtig sein. SEO wird nicht zwingend komplexer, aber es wird in jedem Fall diverser.

2. TikTok SEO

Innerhalb der Generation Z (Jahrgänge von 1997 bis 2010) läuft schon jetzt eine Suchmaschine Google ein wenig den Rank ab. Vor allem, was lokale Suchen betrifft. TikTok. Ja, richtig gehört. Der Suchalgorithmus von Bytedance ist überraschend stark und für jüngere Menschen erster Anlaufpunkt.

Und wir wissen aus Erfahrung, wie das auf Social Media in der Regel läuft. Die jungen Generationen geben den Trend vor und die älteren springen auf den Zug auf. So war das bei Facebook, so war das bei Insta und so wird es auch bei TikTok sein.

Vor allem, wenn du lokale Dienstleistungen anbietest, ein Restaurant oder ein Ladengeschäft hast und jüngere Zielgruppen erreichen willst, wirst du um eine Präsenz auf TikTok nicht herumkommen und solltest dich frühzeitig mit dem Thema TikTok SEO beschäftigen.

3. Top-Notch-Content

2024 war das Jahr des Content-Tsunamis. Dank KI-Tools wie ChatGPT war es allen ein leichtes zu jedem beliebigen Thema einen ausführlichen Text zu produzieren. In den meisten Fällen wurden die erstbesten Ergebnisse verwendet, nicht redigiert, nicht individualisiert, nicht gepimpt.

Die Folge war eine unglaubliche Flut an mittelmäßigen Inhalten. Google hat im Grunde das gesamte Jahr damit verbracht, Prozesse zu entwickeln, welche diesen Spam-Content identifizieren können und abwerten. Umgekehrt wird kreativer und hochwertiger Content immer stärker mit Top-Rankings belohnt. Nicht nur in den SERPS, sondern auch als Quelle in Chatbots.

2025 wird sich deshalb die Spreu vom Weizen trennen. Nur wenn du hochwertige Inhalte produzierst, wirst du damit auch Sichtbarkeit erreichen. Beliebige Texte, wie sie alle in 2 Minuten über KI-Tools erstellen können, werden keinen Blumentopf mehr gewinnen.

Das heißt nicht, dass KI-Texte prinzipiell nicht mehr ranken werden. Das heißt nur, dass du für die Nutzung von ChatGPT & Co einen guten Workflow benötigst, der es dir erlaubt Top-Notch-Content zu produzieren, der etwas Besonderes darstellt und deinen Content positiv von der riesigen Masse an mittelmäßigen Inhalten abhebt.

Egal, ob professioneller Texter*in oder optimierter KI-Workflow – wer in 2025 nicht auf redaktionelle Qualität achtet und noch nebenbei generierte 0815-Texte erstellt, wird damit weder Leser*innen noch Suchmaschinen begeistern.

4. Bing

Ja, genau. Bing. Und zwar in vielerlei Hinsicht. Inklusive Microsoft Ads. Der Konzern von Bill Gates hat es geschafft, seiner Suchmaschine und seiner Werbeplattform neue Relevanz einzuhauchen, weshalb beides in 2025 Bestandteil deiner Online-Marketing-Strategie sein sollte. Warum?

  • Du willst mit deiner Website als Quelle in SearchGPT zitiert werden? Dann musst du SEO für Bing betreiben, denn SearchGPT nutzt den Bing Index als Quelle für seine Antworten.
  • Du willst LinkedIn Zielgruppen mit Ads ansprechen, ohne die hohen Klickkosten auf der Plattform zu zahlen? Das geht nur mit Microsoft Ads. Schließlich gehört das Business-Portal zu Microsoft und dieser Umstand wird in 2025 spürbarer werden.
  • Du willst Anzeigen in Deutschlands größtem Streaming-Portal Netflix schalten? Da landen wir wieder bei Microsoft Ads.

Vermutlich hätte vor einem Jahr niemand darauf gewettet, dass Bing in einem Beitrag zu den Online-Marketing-Trends des kommenden Jahres auftauchen könnte. Aber alles ist in Bewegung. Im Jahr 2025 mehr denn je.

5. Google Ads

Fernab aller Unkenrufe ist Google nach wie vor mit extremem Abstand der größte Traffic-Lieferant für Websites. Alle anderen Plattformen, von Bing und ChatGPT über Facebook und TikTok bis LinkedIn und YouTube, bringen zusammen nicht einmal halb so viele Besucher*innen wie die Suchmaschine.

Wer auch im Jahr 2025 von dieser nach wie vor lebenswichtigen Traffic-Quelle profitieren möchte, wird vermehrt in Google Ads investieren müssen. Nicht nur, weil seit Jahren die „0-Klick-Suchen“ ansteigen – über 50% aller Suchanfragen auf Google führen heute nicht mehr zu einem Aufruf einer Website – sondern auch deswegen, weil Google’s Chatbot AI-Overview 2025 auch in der EU kommen und die organischen Suchergebnisse weiter nach unten verdrängen wird.

Selbst wenn deine Website organisch auf Position 1 steht, dein Traffic wird abnehmen. Weil bis zu vier Ads weiterhin vor dir platziert sind, weil lokale Ergebnisse und FAQ vor dir angezeigt werden und weil Google seinen Chatbot AI-Overview vor die SERPS setzen wird. Und die Chancen als Quelle im Chatbot genannt zu werden, sind im Vergleich zu einem Ranking in den Top 10 der organischen Suchergebnisse viel geringer.

Um auf Google in Zukunft wirklich oben zu stehen und weiterhin sicher genügend Traffic zu erhalten, wirst du diesen vermehrt über Google Ads einkaufen müssen. Das heißt aber nicht zwingend, dass auch deine Marketing-Budgets angehoben werden müssen. Trotz wahrscheinlich steigendem Wettbewerb können effektivere Kampagnen, verbessertes Targeting, die Vermeidung von Streuverlusten und der gezieltere Einsatz von Media-Budgets nach wie vor den Unterschied machen.

6. KI-Automatisierung

KI darf natürlich nicht fehlen, denn auch 2025 werden AI, LLMs und künstliche Intelligenz das allesbeherrschende Thema sein. Die Entwicklung in diesem Bereich wird auch im kommenden Jahr unglaubliche Sprünge machen und uns vor Rätsel stellen, zum Staunen bringen und Fragen aufwerfen.

Die KI wird deinen Job (noch) nicht ersetzen und sie wird ihn auch nicht unbedingt besser machen. Entscheidend für dich ist, dass du durch KI verfügbare Prozesse so weit wie möglich automatisierst, ohne dabei an Qualität einzubüßen.

Denn dein Wettbewerb wird die KI-Automatisierung vorantreiben und wenn du das 2025 ignorierst, wird die Konkurrenz schneller arbeiten und deshalb Leistungen sowie Produkte günstiger anbieten können als du. Jetzt ist dieser Zug noch nicht abgefahren, aber im kommenden Jahr solltest du nicht den Anschluss verlieren.

7. Threads Ads

Threads wächst und wächst und wächst. Vor dem Launch im Sommer 2023 wurde der X-Ableger von Meta noch müde belächelt, startete dann aber mit über 100 Millionen Downloads innerhalb der ersten 5 Tage.

Auch heute mischt Threads weiterhin ganz oben mit in fast allen Download-Charts. Beispiele gefällig? Die meistheruntergeladene iOS-App weltweit im November 2024. Die mit Abstand am meisten heruntergeladene Social-App in Deutschland im November 2024, weit vor Insta, Facebook, TikTok & Co.

2025 werden die Werbeanzeigen Einzug auf der Plattform halten. Vermutlich gesteuert über den Business Manager, wie Ads für Facebook und Instagram auch. Das bedeutet, du wirst wahrscheinlich auf eine gewohnte Infrastruktur zurückgreifen können, um deine Zielgruppe auf Threads ansprechen zu können.

Ob das nun der große Wurf in deiner Online-Marketing-Strategie sein wird oder nicht, bleibt abzuwarten. Aber die Chance bei dieser am schnellsten wachsenden Social Media Plattform als First Moover im Bereich Advertising einzusteigen, solltest du dir nicht entgehen lassen.

8. Glücklichere Besucher*innen

Der letzte „Trend“ in dieser Liste ist der wichtigste. Er fast im Grunde alle anderen Punkte zusammen, kommt einem Fazit gleich und legt dir das Nahe, was eigentlich schon immer gilt und einfach nur logisch ist: Generiere glückliche Besucher*innen.

Dass User Signals eine tragende Ranking-Relevanz innehaben, hat Google jahrelang vehement bestritten. Dank dem Google-Leak in diesem Sommer und dadurch ans Licht gekommenen Themen wie Navboost, wissen wir jetzt mit Sicherheit, dass dem doch so ist.

Starke User Signals entstehen durch eine gute User Experience. Diese wiederum entsteht, wenn die Besucher und Besucherinnen deiner Website oder deines Online-Shops sich leicht zurechtfinden, fehlerfrei auf deiner Seite surfen können, optisch und inhaltlich ansprechend abgeholt werden und auf guten Service, hochwertigen Content sowie spannende Produkte oder durchdachte Dienstleistungen stoßen.

Einfach nur irgendwelchen Traffic einzukaufen, egal über welchen Kanal, von dem dann schon anteilig etwas hängen bleiben wird, ist der komplett falsche Ansatz. Kampagnenoptimierung vor Website-Optimierung ebenfalls. Damit produzierst du keine starken User Signals und nur sehr anteilig glückliche Besucher*innen.

Du brauchst nicht zwangsläufig viel Traffic. Du brauchst nur den Richtigen. Wenn du für deine Besucher*innen ein rundum gutes Erlebnis auf deiner Website kreierst, werden sie es dir mit Leads und Sales danken.

Du musst keine Rezensionen kaufen, deine zufriedenen Kunden und Kundinnen werden dich gerne positiv bewerten. Du musst keine „Micro-Influencer*innen“ akquirieren, deine glücklichen Kunden und Kundinnen werden deine Inhalte, Produkte und Services in den sozialen Netzwerken mit Engagement teilen und dich weiterempfehlen.

Du musst auch im Jahr 2025 einfach nur das umsetzen, was schon immer das Wichtigste in deinem Business war: glückliche Kunden und Kundinnen produzieren.